Aus dem Briefwechsel von Christine Lavant und Werner Berg

Lesung

Aus dem Briefwechsel von Christine Lavant und Werner Berg

Lesung
mit dem Burgtheaterdirektor Martin Kušej und Christine Lasta
Mai 2024

Aus dem Briefwechsel von Christine Lavant und Werner Berg

Auf einer Tagung von Dichtern und Kulturschaffenden, die in Sankt Veit an der Glan stattfand, trafen der 46jährige Werner Berg und die um elf Jahre jüngere Christine Lavant zum ersten Mal aufeinander und waren augenblicklich einander verfallen. Der Maler sah in der Dichterin mit den großen, schwermütigen Augen sein Frauenbild in idealer Weise verkörpert und spontan entstand in ihm der Wunsch, sie zu malen. Er verliebte sich in die schöne, in der Kulturszene bis dahin unbekannte Dichterin, und war von der überwältigenden Sprachgewalt ihrer dort vorgetragenen Gedichte ebenso ergriffen wie vom sprühend scharfen Witz der zierlichen Frau.

Christine Lavant wiederum hatte bis dahin nur idealisierte Liebe sehnsuchtsvoll imaginiert erlebt. Dass der überaus gebildete und stattliche Maler ihr unverhohlen seine Zuneigung zeigte, überwältigte ihr lebenslang von Hunger nach Zuwendung geprägtes Empfinden. Wieder heimgekehrt begannen die beiden einander Briefe zu schreiben, die die Ernsthaftigkeit und Unabdingbarkeit ihrer Emotionen unmittelbar deutlich machten. Schon nach drei Wochen konnten sie bei einer Verabredung in Klagenfurt, wo die beiden auch später immer wieder zusammentrafen, ihre erste gemeinsame Nacht verbringen. Es war der Beginn einer ein Jahr andauernden amour-fou und eines daran sich anschließenden vierjährigen verzweifelten Ringens um diese Liebe.

Mit dem Burgtheaterdirektor Martin Kušej und Christine Lasta

Am Sa. 18. Mai 2024 – Beginn 20 Uhr